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Monologe im Führerhauptquartier

Monologe im Führerhauptquartier, 2

Führerhauptquartier

Juli 1941, 11.30 – 1.50 H/Fu.

Gespräch mit v. Below[1] darüber, ob wir nicht gut tun, jetzt einmal zur moralischen Erschütterung des Gegners Bilder des noch nicht gezeigten Großkaliber-Geschützes zu veröffentlichen.

Langes allgemeines Gespräch über Auto-Motoren: die ersten und die späteren Wagen des Führers.

Die Schönheit der Krim, uns erschlossen durch eine Autobahn: der deutsche Süden. Kreta – heißwaldlos; schön wäre Zypern; aber: die Krim erreichen wir auf dem Landweg: Kiew. Dazu als Reiseland für uns: Kroatien. »Ich glaube, nach dem Krieg wird eine große Freude kommen.«

Mehr als die Eisenbahn – sie ist etwas Unpersönliches – wird der Kraftwagen die Völker verbinden. Welch’ ein Faktor auf dem Wege zum neuen Europa! Wie die Autobahn die innerdeutschen Grenzen hat verschwinden lassen, werden die Grenzen der europäischen Länder überwunden.

Auf die Frage, ob es genug sein werde, bis zum Ural als Grenze vorgedrungen zu sein: zunächst sei es genug, die Grenze bis dahin hinausgerückt zu haben; der Bolschewismus müsse ausgerottet werden; wenn nötig, werde man zu dem Zweck von dort aus dahin vorstoßen, wo immer ein neuer Herd sich bilde; Moskau als Sitz dieser Lehre werde vom Erdboden verschwinden, sobald die wertvollen Güter weggebracht sind; mit den Russen der dortigen Fabriken zu arbeiten sei uns nicht möglich. St. Petersburg [Leningrad] als Stadt sei unvergleichlich viel schöner als Moskau. Die Kunstschätze der Eremitage würden diesmal wohl nicht – wie im Weltkrieg – in den Kreml, sondern in Schlösser auf dem Lande überführtworden sein, wenn man sie nicht in die Städte ostwärts von Moskau oder zu Wasser weggebracht hat.

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[1] Nicolaus von Below, Luftwaffenadjutant Hitlers, zuletzt im Range eines Generalmajors.